In der Adventszeit bieten wir normalerweise keine Wanderung an. Immer wieder wurde ich aber von Flüchtlingen gefragt, ob wir nicht endlich wieder einmal den Schwarzwald besuchen könnten. Viele der Geflüchteten sind muslimischen Glaubens, aber die Lichter der Vorweihnachtszeit mit der besonderen Atmosphäre sind unabhängig vom Glauben und fasziniert alle.
Also fuhren an einem Sonntag Nachmittag 23 Personen mit dem Zug nach Hinterzarten. Es war noch hell, als wir zum Löffeltal kamen. Der Weg war schneefrei und es war nicht sehr kalt. Einige Flüchtlinge mussten trotzdem mit Handschuhen versorgt werden. Unterwegs erklärte unser Maschinenbauingenieur Henner den jungen Leuten, wie die alten Sägen durch Wasserkraft angetrieben wurden.
In der Schlucht begannt es noch früher als sonst dunkel zu werden. Bald hielten wir an, um die mitgebrachten Fackeln zu verteilen und anzuzünden. Es war ein schönes Bild als sich die Gruppe mit ihren Fackeln in Bewegung setzte und zum Hofgut Sternen wanderte. Mir war der Weg zu kurz, ich wäre gern noch eine Stunde weiter gelaufen. Aber der Weihnachtsmarkt unter dem Viadukt lockte uns.
Wir trafen auf einen sehr freundlichen Herrn, der sich verantwortlich zeigte und und uns die Eintrittsgelder erließ. Wir löschten unsere Fackeln und genossen den mitgebrachten Panettone. Dann hatten wir eine Stunde Zeit, den Weihnachtsmarkt zu besuchen mit seinen tausend Lichtern, dem angestrahlten Viadukt, den Alphornbläsern, den heißen Maronen und den vielen Feuerstellen. Natürlich gingen wir auf den Galgenberg, um die adventliche Pracht von oben zu bestaunen.
Als wir uns wieder versammelten waren die Eintrittskassen bereits geschlossen und wir konnten ohne Gedränge mit dem Bus nach Himmelreich fahren. Von dort aus gings mit dem Zug nach Freiburg zurück.
Alle waren zufrieden, denn wir hatten etwas Besonderes und sehr Schönes zusammen erlebt.
Heidi Glatt